Restaurierung eines historischen Grenzsteins
Ein gelungenes interkommunales Projekt zwischen dem Burgdorf und dem Schreinerdorf können Radfahrer und Spaziergänger an der Neidensteiner Straße entdecken. Dort hat der Sinsheimer Bildhauer und Steinmetz Wolfgang Schmitt im Auftrag der beiden Gemeinden den historischen Grenzstein restauriert, der die alte Gemarkungsgrenze zwischen den Ortschaften kennzeichnet. Wohl erst in einer späteren Flurbereinigung ist die aktuelle Grenze an dem Feldweg am Ende der Bebauungslinie des Baugebiets Spähäcker entstanden, der sich nur wenige Meter vom Grenzstein in Richtung Neidenstein befindet. Beim früheren Ausbau der Neidensteiner Straße war der Grenzstein bereits Opfer eines Baufahrzeugs geworden und die Teile wurden dann zunächst im Lager des Bauhofs in Eschelbronn aufbewahrt worden. Irgendwann wurde der Grenzstein wieder entdeckt, saniert und erneut an seiner „historischen Stelle“ gesetzt. Ganz im Sinne des Denkmalschutzgesetzes Baden-Württemberg, das auf Grenzsteine als gefährdete Kulturdenkmale hinweist: „Nur am originalen Standort behält ein Grenzstein seine rechtshistorische Aussage. Aufgrund ihrer kulturhistorischen, rechts- und vermessungsgeschichtlichen sowie ihrer heimatgeschichtlichen Bedeutung sind Grenzsteine Kulturdenkmale, an deren Erhalt aufgrund ihres dokumentarischen Wertes ein öffentliches Interesse besteht.“ Historisch könnte der Grenzstein aus der Gründerzeit und somit aus dem letzten Drittel des 19. Jahrhunderts stammen, lauten die Informationen von Schmitt, der auch mit der Dinah Rottschäfer, Leiterin des Sinsheimer Stadtmuseums, Kontakt aufgenommen hatte. „Die Reinigung und Restaurierung des Kleindenkmals war eine Gemeinschaftsaktion unserer beiden Kommunen“, freuten sich Neidensteins Ortschef Frank Gobernatz und sein Eschelbronner Kollege Marco Siesing über das erfolgreiche Projekt, das durch den ehemaligen Neidensteiner und Wahl-Berliner Jürgen Grab angestoßen worden war. Dieser hatte sich über den Zustand des "stummen Zeugen" Sorgen gemacht. Die Restaurierung, die von den beiden Verwaltungschefs als absolut gelungen bezeichnet wurde, habe neben der gründlichen Reinigung auch die Verfüllung von Rissen und die Verwendung von eingefärbten Sandsteinmehl enthalten, um die Optik wiederherzustellen. Am unteren Bereich zeigen die glatteren Flächen und Farbänderungen, dass der Grenzstein bereits tiefer im Boden gestanden sein muss. Durch die anhaltende Trockenheit hat sich ein weiterer kleiner Riss am Kopf des Grenzsteins gebildet, der auf Wunsch der beiden Ortschefs von Steinmetz Schmitt noch ausgebessert werden soll.